Eine der faszinierendsten Landschaften auf dem Mond: Ein langes Tal, das sich durch die Bergkette der Mondalpen zieht. Schon mit einem Fernglas ist es zu sehen – und immer wieder einen “Besuch” wert.
Ein ungewöhnliches Tal
Die Bergkette der Mondalpen umgibt in einem weiten Bogen den nördlichen Rand des Mare Imbrium. Östlich des Kraters Plato lässt sich bereits mit dem Fernglas eine lange, linienartige Struktur erkennen: Das Alpental (Vallis Alpes).
Dieses Tal durchquert die Mondalpen auf einer Länge von rund 170 Kilometern, bei einer Breite bis ca. 10 Kilometer. Anders als die meisten Täler auf der Erde ist es nicht über erosive Prozesse durch Wasser oder Eis enstanden, sondern durch Tektonik. In einer früheren geologischen Epoche des Mondes bildete sich hier eine Bruchzone, die zu einer Einsenkung des Tals führte. Am besten ist diese Struktur im ersten Viertel beobachten, wenn das schräg einfallende Licht die Formen sehr plastisch erscheinen lässt. Zu einem solchen Zeitpunkt entstand auch das unten stehende Foto.
Eine faszinierende Landschaft
Deutlich ist zu erkennen, wie das Tal den gesamten Gebirgszug der Mondalpen durchschneidet. Die Bergkette wirft gezackte Schatten in das noch dunkle Mare Imbrium im Westen, während das Mare Frigoris (“Meer der Kälte”) schon von der Sonne angestrahlt wird. Auffällig sind auch einige Krater: Rechts oben Aristoteles mit vielen Details am Kraterrand und Boden, darunter Eudoxus. Am Eingang zum Mare Imbrium fällt noch der Kater Cassini auf, der noch zwei kleinere Sekundärkrater aufweist.
Die Aufnahme
Für die Aufnahme wurde eine ZWO ASI 120MM Kamera in Verbindung mit der Baader 2,25x Barlowlinse am Skywatcher Equinox 120 verwendet, einem Refraktor mit 120mm Öffnung und 900mm Brennweite. In Verbindung mit der Barlowlinse ergab sich eine Brennweite von 2050mm. Eine Videosequenz mit ca. 3800 Einzelbildern wurde mit dem Programm AutoStakkert2! verarbeitet (“gestackt”) und mit Fitsworks und Photoshop CS 6 nachbearbeitet.
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