Nach einigen Wochen mit hoher Sonnenaktivität war am 13.5.12 ein nicht alltägliches Phänomen zu beobachten: Eine große Protuberanz hatte sich von der Sonne abgelöst.
Bei Protuberanzen handelt es sich um Materieströme aus Wasserstoffgas auf der Sonne. Sie erscheinen als flammenartige, säulen- oder bogenförmige Strukturen am Rand der Sonnenscheibe; auf der Oberfläche kann man sie als dunklere Bögen (sog. Filamente) erkennen. Sie sind mit konventionellen Mittel (Weißlichtbeobachtung mit Sonnenfilter zur Lichtdämpfung) nicht zu erkennen, da sie von der Umgebung überstrahlt werden. Sichtbar werden sie nur bei einer totalen Sonnenfinsternis oder bei der Beobachtung mit einem Schmalbandfilter, der nur das Licht des ionisierten Wasserstoffs (die sog. H-Alpha-Linie) durchlässt.
Bogen-, säulen- oder flammenartige Protuberanzen sind an sich eine häufig zu beobachtende Erscheinung auf der Sonne, selbst zu Zeiten mit geringer Aktivität. Deutlich seltener kann man sehen, dass sich – wie hier- eine Protuberanz ablöst und als leuchtende Gaswolke neben der Sonne steht. Die untenstehende Übersichtsaufnahme verdeutlicht die Größenverhältnisse; die Erde wäre im gleichen Maßstab als stecknadelkopfgroßer Punkt abgebildet.
Für die Aufnahmen wurde ein Coronado PST (ein spezielles H-Alpha-Teleskop) und eine Canon EOS 500D verwendet. Die Bilder wurde per Okularprojektion an einem Hyperion Zoom-Okular 8 -24mm bei ca. 20mm gewonnen.
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