Panstarrs 14.05.2013

Fast hat es den Anschein, dass astronomische Ereignisse (wie zur Zeit das Erscheinen des Kometen Panstarrs C/2011 L4) nach Murphy’s Gesetz immer dann stattfinden, wenn sich eine dichte Wolkendecke über den Himmel legt. Aber manchmal hat man doch Glück…

Panstarrs 14.05.2013

Am 15.3.13 versuchten wir in der Abenddämmerung den Kometen Panstarr C/2011 L4 aufzufinden. Unser Beobachtungsplatz am Schwanberg bei Iphofen bot eine gute Sicht auf den Westhorizont, wo der Komet während der Dämmerung zu sehen sein sollte. Als Instrumente waren lediglich ein 10 x 50 Fernglas auf Stativ sowie ein kleiner 6″Dobson im Einsatz.

Die schmale Mondsichel war bereits deutlich sichtbar, die Sonne ging unter… aber wo war der Komet? Tief am Westhorizont war noch eine Wolkenbank zu sehen, der Rest des Himmels war vollkommen klar. Nach einer regelrechten “Durchmusterung” des Himmels mit dem Fernglas erschien schließlich ein kleiner Punkt mit einem nebligen Etwas im Gesichtsfeld, deutlich höher am Himmel als erwartet. Gefunden!

Panstarrs C/2011 L4 zeigte sich im 10×50 Fernglas mit einem sehr hellen, punktförmigen Kern. Der Schweif hob sich nur schwach vom Himmelshintergrund ab, war aber noch zu erkennen. Mit freiem Auge war der Komet während des gesamten Beobachtungszeitraums nicht zu erkennen. Das mag auch daran liegen, dass das Licht der nahegelegenen Stadt Kitzingen den Himmel zu sehr aufhellte.

Fotographisch war der Komet eine besondere Herausforderung. Im Kamerasucher war er nicht auszumachen. Letzlich habe ich dann die Kamera grob ausgerichtet eine ganze Reihe von Aufnahmen der Himmelsregion erstellt. Auf wenigen Bildern war dann tatsächlich Panstarrs schwach zu sehen. Per Bildbearbeitung ließ er sich noch ein wenig besser vom Hintergrund trennen.

Nach etwa einer halben Stunde Beobachtungszeit war Panstarrs dann so tief über dem Horizont, dass er im Fernglas immer schwächer und blasser wurde, bis er dann im Dunst und Restlicht komplett unterging. Trotzdem: Es war ein sehr interessanter, wenn auch kurzer und bei rund -5° C recht frostiger Beobachtungsabend.