Im Januar 2025 gibt es am Himmel eine richtige Planeten-Parade: Venus, Saturn, Jupiter und Mars stehen am Abendhimmel. Ein Fest für Planeten-Beobachter! Hier ein kurzer Überblick und einige Bilder.
Planeten-Parade: ein Überblick
Im Januar 2025 sind in der Abenddämmerung vier große Planeten zu sehen. Tief im Südwesten strahlt die Venus als Abendstern. Gleich darunter, deutlich schwächer, ist der Ringplanet Saturn zu sehen. Das Glanzlicht ist sicherlich Jupiter. Er steht hoch im Südosten und leuchtet sehr hell im Sternbild Stier, oberhalb des rötlichen Sterns Aldebaran. Im Osten, unterhalb vom Sternbild Zwillinge, erscheint ein weiterer heller Punkt mit einer deutlichen Rotfärbung: Der Planet Mars.
Die Karte zeigt die Position der Planeten am 20. Januar 2025 auf 49,5° Nord (Region Nürnberg). Eine Sternkarte für Ihren Ort und eine eigene Zeiteinstellung können Sie hier erstellen:
Stellarium Web Online Star Map
Planeten-Parade: Wie ist das mit der Himmelsmechanik?
Planeten sind für uns nur sichtbar, wenn sie das Licht der Sonne reflektieren. Wegen der unterschiedlichen Umlaufzeiten um die Sonne verändern sie ständig ihre Position relativ zur Erde. Für uns auf der Erde sind sie nur dann sichtbar, wenn sie grob in der Linie Sonne – Erde – Planet stehen. Das bezeichnet man als Oppostion. Im Winter 2024/25 kommt es dabei zu einer seltenen Konstellation: Alle hellen Planeten stehen in so, dass sie das Licht der Sonne zur Erde reflektieren.
Die Grafik wurde mit der Software Celestia erstellt. Näheres hier auf der Webseite: Astronomie-Software: Orientierung am Himmel
Planeten-Parade, Station 1: Die Venus
Die Venus ist der ungleiche Schwesterplanet der Erde. Sie ist ein Gesteinsplanet, genau wie die Erde, und hat eine ähnliche Größe. Damit enden allerdings schon die Gemeinsamkeiten: Venus hat eine sehr dichte Atmosphäre, die vor allem aus Kohlendioxid besteht. Dadurch wird die Wärme durch einen starken Treibhauseffekt festgehalten, so dass ich Temperaturen von über 400 Grad ergeben.
Venus ist aktuell am Abendhimmel als auffallend heller “Stern” zu sehen, noch bevor alle anderen Sterne auftauchen. Im Teleskop (und mit etwas Glück im Fernglas) kann man erkennen, dass nicht rund erscheint, sondern eine Sichel wie der Mond zeigt – sozusagen eine “Halb-Venus”.
Das Bild aus 2012 zeigt eine solche Venus-Phase mit einer sehr schmalen Sichel im Jahr 2012. Details gibt’s hier auf der Webseite: Venus als Sichel
Station 2: Der Saturn
Die beste Beobachtungszeit für den Saturn ist leider schon vorbei. Noch ist er tief im Westen zu sehen. Im Teleskop erscheint er schon recht klein. Die charakteristischen Ringe des Gasplaneten sind nur schwer zu erkennen, weil die Ringebene genau zur Erde zeigt. Wir sehen daher eher einen Strich als ein Ringsystem.
Diese ältere Aufnahme zeigt die Position der Saturnringe, wie sie auch im Januar 2025 besteht.
Station 3: Jupiter
Jupiter zeigt sich im Januar 2025 von seiner besten Seite. Der riesige Gasplanet ist ein auffallend helles Objekt im Sternbild Stier. Für Planetenbeobachter gibt es unglaublich viel zu entdecken. Schon im Fernglas zeigt sich ein heller Punkt, umgeben von vier feineren Lichtpunkten. Diese feinen Lichtpunkte sind die vier gallileischen Monde Europa, Ganymed, Io und Kallisto. Sie umkreisen den Riesenplaneten und verändern ständig ihre Position.
Im Teleskop zeigt sich die ganze Schönheit Jupiters. Man sieht ein Scheibchen mit zwei roten Bändern, und bei guten Bedingungen sind weitere Details der Oberfläche zu sehen.
Das Bild entstand Ende Dezember 2024. Für die Aufnahme kam ein Refraktor (Linsenteleskop) Skywatcher Equinox 120 mit 120 mm Öffnung und 900mm Brennweite zum Einsatz. Mit einer Barlow-Linse wurde die Brennweite (und damit die Vergrößerung um den Faktor 2,25 verlängert.
Station 4: Mars
Im Osten leuchtet ein helles, rötliches Objekt, das alle anderen Sterne dort überstrahlt. Der Planet Mars. Mars it ein Gesteinsplanet, der wesentlich kleiner als die Erde ist. Für die Beobachtung ist er kein einfaches Objekt. Im Fernglas erscheint er als sehr heller Punkt, wobei die rote Färbung oft noch deutlicher sichtbar ist.
Während der aktuellen Opposition ist er leider recht weit von der Erde entfernt, so dass er auch im Teleskop recht klein erscheint. Außerdem ist er so hell, dass Details der Oberfläche oft untergehen. Mit einem Neutralfilter oder Rotfilter zur Lichtdämpfung ist es oft leichter, Einzelheiten auf der Oberfläche auszumachen. Zu sehen sind helle und dunkle Bereiche sowie die weiß leuchtende Polkappe aus Kohlendioxid-Eis.
Die Aufnahme entstand während er aktuellen Opposition im Januar. Hier kam ein Newton-Teleskop mit 200mm Öffnung und 1200mm Brennweite zum Einsatz. Auch hier wurde eine Barlow-Linse verwendet, um die Brennweite um 2,25x zu verlängern.
Aber egal, ob man mit bloßem Auge, einem Fernglas oder einem Teleskop beobachtet: Die Planeten-Parade ist in jedem Fall ein faszinierendes Naturschauspiel, das man nicht verpassen sollte.
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