Dass der Mond Phasen zeigt, ist nichts Neues. Aber die Venus kann das auch, wie eine Aufnahme der schmalen Sichel-Venus vom 21.05.2012 zeigt. Wie funktioniert das?
Die Venus ist von der Sonne aus gesehen der zweite Planet des Sonnensystems und in vieler Hinsicht der Erde sehr ähnlich: Sie hat annähernd die gleiche Größe und ist ebenfalls ein Gesteinsplanet. Trotzdem ist es eine lebensfeindliche Welt mit einer sehr dichten Atmosphäre (entspricht dem Druck auf rund 900 Meter Meerestiefe auf der Erde) und extremen Temperaturen von über 400° Celsius. Eine dichte Wolkenhülle, die überwiegend aus Schwefelsäure besteht, umgibt den Planeten und verbirgt die Oberfläche für irdische Beobachter. Nur mit Hilfe von Radar-Satelliten konnte man Erkenntnisse über die Oberflächenformen sammeln.
Zum Aufnahmezeitpunkt befand sich die Venus in ihrer Umlaufbahn (aus der Perspektive eines Beobachters auf der Erde) sehr nah an der Sonne – so nah, dass sie nicht mehr komplett beleuchtet wird, sondern nur streifend von der Seite. Von der Erde aus sehen wir nur einen schmalen beleuchteten Streifen, während der Rest des Planetenscheibchens im Schatten verschwindet. Diese Sichelgestalt ist allerdings nur im Teleskop zu sehen. Für den Beobachter mit bloßem Auge erscheint die Venus als strahlend heller Abendstern tief im Westen.
Die Grafik zeigt die Konstellation am 21.5.2012.
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