Jedes Jahr Mitte August ist Hochsaison für Meteoritenbeobachter: Der Perseiden-Meteorstrom kreutzt die Bahn der Erde und zaubert einen Regen von “Sternschnuppen” an den Nachthimmel – die “Laurentiustränen”. Ein faszinierendes Himmelschauspiel für Beobachter und Fotographen…
Leuchtender Kometenstaub
Die Perseiden-Meteore bestehen aus Materie, die vom Kometen 109/Swift-Tuttle stammt. Der Komet selbst umkreist die Sonne mit einer Umlaufzeit von rund 113 Jahren und wird das nächste Mal erst im Jahr 2126 auf der Erde sichtbar sein. Auf seiner Bahn um die Sonne verliert er allerdings Materie und hinterlässt eine Árt Staubspur. Wenn die Erde jährlich um den 12. August herum durch diese Staubspur zieht, geraten viele der staubkorngroßen Kometenteilchen in das Schwerefeld und verglühen mit einem hellen, grünlichen Leuchten in der Atmospäre – die “Laurentiustränen” sind zu beobachten. Das Leuchten wird dabei nicht von den Teilchen selbst, sondern von der erhitzten Luft verursacht.
Am besten sind die Perseiden in der zweiten Nachthälfte am 12./13. August zu beobachten. Der Radiant (also der scheinbare Ursprung am Nachthimmel) liegt im Bereich des Sternbilds Perseus nahe dem “Himmels-W” der Cassiopeia.
Meteoriten fotografieren
Neben der rein visuellen Beobachtung gibt es auch die Möglichkeit, die Perseiden fotographisch zu dokumentieren. Für diese Aufnahmen wurde eine Canon EOS 500D mit einem Tamron 17-50mm Zom auf eine Astrotrac-Montierung gesetzt, die die scheinbare Bewegung der Sterne am Himmel nachführt (ohne Nachführung würden bei Belichtungszeiten über 30 Sekunden die Sterne zu Strichen verzogen werden). Eine modifizierte Firmware (Magic Lantern Projekt) für die EOS 500D ermöglicht es, die Aufnahmen zu automatisieren. Die Belichtungszeit für die Aufnahmeserie betrug 3 Minuten pro Bild bei ISO 800.
Einige neuere Aufnahmen vom Perseiden-Meteorstrom 2015 gibt es hier:
Hier zieht ein Perseid vor den Sternhaufen H und Chi Persei vorbei. Im oberen Bereich des Bildes ist noch schwach NGC 1499, der Califiornia-Nebel, als rötliches Leuchten zu erkennen. Deutlich ist die grünliche Färbung der Leuchtspur zu sehen. Die Sterne wurden durch Abbildungsfehler am Bildrand des Objektivs leider etwas deformiert.
Die untenstehende Weitfeldaufnahme zeigt die Umgebung der Aufnahme rund um das Sternbild Perseus.
Views: 450