Die Canon EOS 1000D ist das Einsteigermodell im Spiegelreflex-Sortiment von Canon. Auch wenn es mittlerweile modernere Nachfolgemodelle wie die 1200D gibt, hat sie immer noch eine Reihe von Eigenschaften, die sie für den Einsatz als Astro-Kamera sehr gut geeignet machen.
Bildsensor
Der 10 Megapixel-Sensor zeichnet sich durch ein sehr gutes Rauschverhalten aus und liefert eine sehr gute Bildqualität. Tests bescheinigen, dass die Qualität auch im Vergleich zu teureren Modellen ebenbürtig ist. Gerade in den ISO-Bereichen bis 400 ist das Rauschen nur sehr gering. Gegenüber neueren Modellen (mein Vergleich: EOS 550D) ist das Rauschverhalten allerdings merklich schlechter.
Liveview
Durch die LiveView-Funktion (das aktuelle Kamerabild wird auf dem Monitor angezeigt, ähnlich wie bei einer Kompaktkamera) fällt die sehr diffizile Scharfstellung am Teleskop deutlich leichter.
Software-Unterstütung
Canon Spiegelreflexkameras bringen bereits ein umfangreiches Software-Paket mit, das für astronomische Anwendungen gut geeignet ist. Mit dem “EOS Utility” kann man die Kamera vollständig über einen Computer steuern.Zum Anschluss ist nur ein Standard-USB-Kabel erforderlich. Das Live-View-Bild auf dem Computerbildschirm erleichtert die Fokussierung erheblich,und über die Belichtungsteuerung lassen sich Langzeitbelichtungen und Serienaufnahmen sehr einfach durchführen. Das Canon-System wird außerdem auch von vielen Programmen für die Astrofotographie unterstützt. Ein kleiner Nachteil: Die Firmware-Erweiterung Magic Lantern , mit der sich u.a. Langzeitbelichtungen und Aufnahmeserien steuern lassen, läuft NICHT auf der 1000D.
Sensor-Reinigung
Beim direkten Anschluss an das Teleskop besteht immer die Gefahr, dass Staub auf den empfindlichen Bildsensor gerät. Die EOS 1000D verfügt über eine automatische Sensorreinigung, die diese Gefahr beseitigt.
Umbau-Option
Spiegelreflexkameras sind von Haus aus auf Tageslichtfotographie ausgelegt. Im Rotbereich ist die Empfindlichkeit geringer, was bei der Aufnahme von Nebeln Nachteile bringt. Für das Canon-System gibt es eine mehrere Anbietern, die durch einen Filterumbau Abhilfe schaffen. Je nach System bleibt die Kamera trotzdem für die Tageslichtfotographie nutzbar.
Trotz aller Vorteile sollte man nicht vergessen, dass die EOS 1000D – wie alle DSLR-Kameras – durchaus auch Nachteile hat. Speziell für den Astrobereich konzipierte CCD-Kameras sind in Bezug auf Empfindlichkeit, Rauschverhalten und Farbtiefe klar überlegen, kosten jedoch ein Vielfaches des EOS 1000D.
Spiegelreflex als Astro-Webcam?
Mit dem Programm “EOS Movie Record” ist es möglich, die EOS 1000D ähnlich wie eine Webcam für Mond- und Planetenaufnahmen im Video-Stacking-Verfahren einzusetzen. Genauere Informationen und einen kurzen Praxisbericht habe ich in einem eigenen Artikel zusammengestellt: EOS Camera als Planeten-Webcam: EOS Camera Movie Record
Weitere Informationen zur Canon EOS 1000D und anderen EOS-Kameras hier auf der Webseite:
Canon EOS 1000D mit dem Teleskop verbinden (T2-System)
Canon EOS 1000D per Computer fernsteuern
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